Besuch des Bau-Ausbildungszentrums

21.03.2022

Die Bildungsakademie der Bauwirtschaft in Donaueschingen ist eines von neun Ausbildungsstandorten für das Handwerk in Baden-Württemberg. Ich habe mich vor Ort informiert und traf dafür Dirk Siegel, den Leiter der Berufsausbildung, Thomas Möller, den Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V. und Michael Kling, den Leiter der Bildungsakademie in Donaueschingen.

„Seit 70 Jahren haben wir Lehrbaustellen wie diese, damit wir unseren Lehrlingen eine fachlich hochwertige Ausbildung ermöglichen können“, erklärte mir Siegel, während ich durch die Ausbildungshallen des Donaueschingen Standortes geführt wurde. „In anderen Ausbildungen gibt es solche Möglichkeiten nicht. Mit Hilfe von Ausbildungsbaustellen können die Lehrlinge vorab die korrekte Technik etwa beim Maurern erlernen und üben. Dann können wir den Kunden auf der eigentlichen Baustelle bereits hochwertige Arbeit präsentieren, die lange hält“, erläuterte Möller. „So können die Lehrlinge auch gleich richtig arbeiten und müssen auf den Baustellen nicht nur die Zementsäcke herumtragen.“

Beim anschließenden Gespräch wurden zunächst die Ausbildungsmöglichkeiten für Migranten angesprochen. „Migranten, die zu uns kommen, sind fachlich gut. Allerdings sind die Prüfungen, die in deutscher Sprache abgelegt werden müssen, für sie kaum zu bestehen. Hier besteht Nachbesserungsbedarf“, so Kling. Die Prüfungen in anderen Sprachen ablegen zu können, finde ich im Sinne der Solidarität wichtig und habe zugesagt, diese Anregung gerne in Berlin in die zuständigen Ausschüsse weiterzugeben.

„Viele wissen auch nicht: Der Meister ist nur eines der möglichen Weiterbildungschancen im Handwerk. Leider werden die anderen Optionen zum Beispiel im Rahmen von BAföG noch nicht berücksichtigt“, so Siegel weiter. „Zudem wollen wir das klimafreundliche Bauen weiter vorantreiben. Daher arbeiten wir eng mit unseren Hochschulen und der Forschung zusammen. Bekannte Materialien müssen klimafreundlicher und das Recycling von Baumaterial weiter vorangetrieben werden. Das bringen wir auch unseren Lehrlingen bei, die es dann in die Handwerksbetriebe einbringen.“

Ich war sehr erfreut über die Einbeziehung der Klimaschutzthematik in die Ausbildung. Das Bemühen, die CO2-Bilanz beim Bauen zu verbessern, finde ich bemerkenswert. Die Politik kann hierbei allerdings lediglich die Weichen stellen. Nur wenn Experten wie Sie dies direkt vor Ort in Angriff nehmen und in den Baualltag einbringen, können wir CO2-neutral werden.

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