Im Gespräch mit der Caritas: Mehr Sicherheit für Schulsozialarbeit

Ich bin der festen Überzeugung, dass Schulsozialarbeit ein elementarer Baustein ist und dabei zu viel Bürokratie und zu wenig Strukturen herrschen. Diese Auffassung teilen auch Vertreter des Caritasverbandes für den Schwarzwald-Baar Kreis, darunter Markus Schreiber - Vorstand Finanzen, Wirtschaft und Verwaltung; Karina Eynöthen - Bereichsleitung Kind, Jugend & Familie; Heike Schempp - Abteilungsleitung Kind, Jugend & Familie und Teamleitung Schulsozialarbeit; sowie Jens Reinbolz - Schulsozialarbeiter.

Aktuell wird Schulsozialarbeit von den Kommunen als Kann-Leistung betrachtet, was zur Folge hat, dass die Finanzierungsverträge oft nur für kurze Zeiträume, meist 1 bis 2 Jahre, abgeschlossen werden. Diese Unsicherheit in der Planung muss beendet werden. Markus Schreiber betont, dass "wir uns eine einheitliche Struktur und Planungssicherheit wünschen, die Dauer der Verträge sollte generell festgelegt sein. Verhandlungen über die Fortsetzung sollten spätestens 1 Jahr vor Ablauf abgeschlossen werden können. Wir haben Kündigungszeiten von bis zu einem dreiviertel Jahr, falls die Stellen abgeschafft werden."

Die COVID-19-Pandemie hat drastisch gezeigt, wie wichtig Schulsozialarbeit für alle Kinder ist. Es ist daher an der Zeit, klare gesetzliche Rahmenbedingungen festzulegen, um die Planbarkeit sicherzustellen. In der Schulsozialarbeit sollten keine Abstriche gemacht werden, und das Bundes-Förderprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" bot sogar die Möglichkeit, Deputate zu erweitern. Heike Schempp erklärt: "Im Rahmen dieses Förderprogramms, das auch die Schulsozialarbeit unterstützt, war es im November kurzfristig möglich, Anträge zu stellen, um mehrere Teilzeitstellen zu erweitern. Leider haben wir bisher noch keine Bescheide erhalten. Um jedoch effektiv handeln zu können, benötigen wir eine zeitnahe Genehmigung. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, und das liegt in der Verantwortung der Landesregierung, da die Bearbeitung dort erfolgt. Ich werde mich daher mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Landtag in Verbindung setzen."

Der Fachkräftemangel in der Sozialbranche ist ein weitverbreitetes Problem, das auch bei uns spürbar ist. Eine Möglichkeit, diesem Mangel zu begegnen, besteht darin, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Karina Eynöthen betont: "Um ausländische Fachkräfte zu gewinnen, müssen wir ihnen unter anderem Wohnraum anbieten können." Die damit verbundenen Mehrkosten für die Unterkunft müssten auf die Kundenpreise umgelegt werden. "Die Wohnungsnot in Deutschland ist akut, und ich begrüße die im Koalitionsvertrag festgelegte Zielvorgabe für den jährlichen Wohnungsbau sehr. Damit kommen wir dem dringenden Bedarf entgegen. Die Schaffung von Wohnungen für Fachkräfte halte ich für äußerst sinnvoll und werde dieses Thema baldmöglichst mit meinen Kolleginnen und Kollegen erörtern."

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