Im Streit um den Klinikstandort Donaueschingen: Türk-Nachbaur begleitet Gespräche als Vermittlerin
03.07.2025
Die Diskussion um die Zukunft des Klinikstandorts Donaueschingen läuft auf allen Ebenen auf Hochtouren. Die wirtschaftliche Lage macht ein einfaches „Weiter so“ unmöglich. Hintergrund sind anhaltend hohe Defizite sowie gesetzliche Vorgaben, die unter Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beschlossen wurden. Spätestens bis Juli 2027 muss eine neue Lösung umgesetzt werden. Der Wegfall der Notfallambulanz in Donaueschingen ist bereits beschlossen. Schon jetzt werden rund 90 Prozent der Notfälle aus dem Landkreis in Villingen behandelt.
Im Gespräch sind verschiedene Modelle für die künftige Nutzung des Standorts Donaueschingen. Eine mögliche Option ist der Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), in dem mehrere Facharztpraxen unter einem Dach arbeiten. Vor Ort wird außerdem über die Umwandlung in eine orthopädische Fachklinik diskutiert. Diese Lösung gilt als wirtschaftlich tragfähiger, ist jedoch mittelfristig umzusetzen und bietet nach heutigem Stand noch keine langfristige Perspektive.
Im Donaueschinger Gemeinderat gibt es Unzufriedenheit über die bisherigen Abläufe und die Kommunikation im Entscheidungsprozess. Die Fraktionsvorsitzenden machten deutlich, dass ihr Anliegen eine stärkere Einbindung in die weiteren Überlegungen ist. Ziel sei es, die Interessen der Stadt Donaueschingen sowie die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger konstruktiv in den weiteren Prozess einzubringen.
Oberbürgermeister Erik Pauly nimmt dabei eine doppelte Rolle ein: Als Stadtoberhaupt setzt er sich für den Erhalt medizinischer Strukturen in Donaueschingen ein, zugleich ist er als Mitglied des Aufsichtsrats des Klinikums Teil der strategischen Beratungen zur Neuausrichtung.
Auch Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur beteiligt sich am Austausch. Als SPD-Politikerin mit gesundheitspolitischen Kontakten in Berlin steht sie im Dialog mit Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene. Ihr Anliegen ist es, die Entwicklungen vor Ort eng zu begleiten und mögliche Spielräume auszuloten.
„Für mich ist wichtig, dass die Region mit ihren Anliegen gehört wird. Es geht nicht um einfache Lösungen, sondern um tragfähige Perspektiven, die auch langfristig Bestand haben“, so Türk-Nachbaur.
Ihr Angebot, den Austausch mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion herzustellen, stieß bei den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern auf Interesse. Sie kündigte an, den Prozess weiterhin aufmerksam zu begleiten.