Einblicke in die Herausforderungen einer ländlichen Kommune: Derya Türk-Nachbaur im Gespräch mit Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel und Gemeinderätin Marianne Kätsch-Jung

23.07.2025

In einem offenen und konstruktiven Austausch mit Bürgermeister Christian Wörpel und Gemeinderätin Marianne Kätsch-Jung in Schönwald sprach die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführerin der SDP-Bundestagsfraktion Derya Türk-Nachbaur über die drängendsten Themen der ländlichen Kommunalpolitik und die Herausforderungen, vor denen die Region steht. Die finanzielle Situation der Gemeinde schränkt den Gestaltungsspielraum der Kommunalpolitik ein und sorgt für bedrückte politische Stimmung.

Zunächst bat Türk-Nachbaur die beiden Kommunalpolitiker um einen Einblick in die politische Stimmung vor Ort. „Besorgniserregend und alarmierend“, fassten Wörpel und Kätsch-Jung die Wahlergebnisse der AfD bei der Bundestagswahl zusammen. Mit über 24 Prozent erreichte die AfD in Schönwald ein erschreckend hohes Ergebnis. „Wir sind weit weg von der großen Bundespolitik. Oft fühlt man sich ein wenig vergessen als ländliche Kommune“, erklärten die beiden und betonten, dass viele Menschen das Gefühl hätten, dass in großen Städten mehr Geld für die Infrastruktur zur Verfügung gestellt werde, während Schönwald mit einer finanziellen Belastung kämpfe, die vor allem durch die geografische Lage der Kommune bedingt sei. „Unsere Straßen müssen häufiger saniert werden als in Großstädten“, so Wörpel.

„In einer kleinen Gemeinde wie Schönwald spielt das Ehrenamt eine tragende Rolle für das Gemeinwohl“, betonte Bürgermeister Wörpel. „Es übernimmt nicht nur unersetzliche Aufgaben, sondern trägt auch erheblich zur Entlastung der öffentlichen Haushalte bei.“ Dabei hob er hervor, wie wichtig das freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger für die Entwicklung der Gemeinde und den sozialen Zusammenhalt ist. Derya Türk-Nachbaur schloss sich dieser Einschätzung an: „Das Ehrenamt ist weit mehr als nur eine wertvolle Ressource für die Kommune. Es steht stellvertretend für den starken Zusammenhalt, der unsere Gesellschaft prägt und uns auch in schwierigen Zeiten stützt.“

Kommunalpolitik in einer kleinen Gemeinde erfordert vor allem Pragmatismus, besonders in schwierigen Zeiten. „In Orten wie Schönwald geht es nicht um Parteipolitik oder Machtspiele. Wir alle setzen uns dafür ein, das Beste für unseren Ort und die Menschen zu erreichen“, so Gemeinderätin Kätsch-Jung. Sie unterstrich, wie wichtig es sei, gemeinsam nach den besten Lösungen zu suchen. Gerade in Zeiten finanzieller Engpässe müsse die Kommune geschlossen zusammenstehen, um die Zukunft der Region zu sichern.

Schönwald als eine der ärmeren Kommunen im Landkreis ist besonders auf Unterstützung angewiesen. Die Region lebt vor allem vom Tourismus, was sie anfällig für wirtschaftliche Schwankungen macht. Bürgermeister Wörpel betonte: „Wenn Land und Bund etwas Neues fordern, muss es auch auskömmlich gefördert werden.“ Türk-Nachbaur unterstützte diese Forderung und betonte, wie wichtig es sei, dass Kommunen angemessen für die Aufgaben und Verpflichtungen, die ihnen übertragen werden, entschädigt werden. „Es muss eine faire Finanzierung der Kommunen geben, damit sie ihre Aufgaben zukunftsfähig erfüllen können“, sagte sie.

Das Gespräch in Schönwald war ein eindrucksvoller Austausch, der nicht nur die herausfordernden Realitäten ländlicher Kommunen aufzeigte, sondern auch die chancenreichen Lösungen, die die Politik bieten kann. Türk-Nachbaur zeigte sich am Ende des Treffens überzeugt: „Wenn wir als Gesellschaft zusammenhalten, können wir auch die Herausforderungen meistern“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete versicherte, sich weiterhin für die Anliegen der ländlichen Regionen stark zu machen und gemeinsam mit den Kommunen Lösungen zu finden, die die Zukunftsfähigkeit dieser wichtigen Teile Deutschlands sichern.

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