Schwenningen braucht spürbare Stadtentwicklung: Türk-Nachbaur und Oberbürgermeister Roth setzen auf Zusammenarbeit beim Rössle Areal
16.07.2025
Das Rössle Areal steht seit über zehn Jahren leer. Die leerstehenden Flächen mitten in der Schwenninger Innenstadt sind nicht nur ein bauliches Problem, sondern ein dauerhaftes Zeichen für fehlende Investitionen. Mit dem Kauf des Areals durch die Stadt ist ein wichtiger Schritt geschafft. Nun geht es darum, wie diese Fläche künftig genutzt werden soll und welche Rolle sie im Gesamtbild der Innenstadtentwicklung einnehmen kann.
SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur hat sich bei einem gemeinsamen Termin mit Oberbürgermeister Jürgen Roth vor Ort über den Zustand und die aktuellen Planungen informiert. Für beide steht fest, dass das Rössle Areal nicht isoliert betrachtet werden darf. Die Entwicklung der Innenstadt muss als Ganzes gedacht werden, mit konkreten Verbesserungen für die Menschen, die in Schwenningen leben, arbeiten und einkaufen.
Die Stadt hat eine Potenzialstudie beauftragt, deren Ergebnisse im September vorliegen sollen. Ziel ist eine klare Entscheidungsgrundlage für die künftige Nutzung. Denkbar sind unter anderem soziale Einrichtungen, städtische Nutzung, studentisches Wohnen und öffentlich zugängliche Begegnungsräume. Entscheidend ist, dass der Raum nicht länger brachliegt, sondern wieder aktiv in das städtische Leben eingebunden wird. Für Türk-Nachbaur ist klar: „Hier muss wieder Leben rein. Nicht irgendwann, sondern bald. Die Menschen in Schwenningen haben lange genug gewartet.“
Stadtentwicklung wird aus ihrer Sicht dann erfolgreich, wenn sie konkret im Alltag der Bürgerinnen und Bürger spürbar wird. „Es reicht nicht, wenn wir Konzepte schreiben. Was zählt, ist, dass die Menschen merken, dass sich etwas bewegt“, betont sie. Türk-Nachbaur kündigt an, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass Städte wie Villingen-Schwenningen gezielter von Förderprogrammen profitieren, zum Beispiel bei klimagerechter Stadtplanung, sozialer Infrastruktur oder der Umgestaltung öffentlicher Räume.
Oberbürgermeister Jürgen Roth freut sich über die Unterstützung der Bundestagsabgeordneten. Wie er im vor Ort Gespräch erklärt, verfolge man für die Schwenninger Innenstadt eine gesamthafte Strategie, die nicht nur das Rössle Areal im Blick hat. "Die Bibliothek, die VHS, das Heimat- und Uhrenmuseum, die Galerie – diese sind mit dem Rössle Areal und der Frage nach zusätzlichen Angeboten für die Studierende, die wesentlichen Puzzleteile, um die Schwenninger Innenstadt zu einem Gesamtbild zusammenzubringen."
Die geplante neue Kindertagesstätte am Mauthepark sowie die städtebauliche Aufwertung von Marktplatz, Fußgängerzone und angrenzenden öffentlichen Flächen seien ebenso zu betrachten, so werde auch die Fläche „In der Au“ in die künftige Verkehrs- und Parkraumentwicklung miteingebunden. „Das sind keine Extras, das sind die Grundlagen für eine funktionierende Stadtmitte“, so Roth.
SPD-Fraktionsvorsitzender Nico Schurr macht deutlich, worum es aus seiner Sicht geht: „Schwenningen wurde jahrelang vergessen, wenn es um Stadtentwicklung ging. Jetzt ist der Moment, es besser zu machen. Wir brauchen Investitionen, die ankommen – bei den Menschen, nicht nur auf dem Papier.“
Türk-Nachbaur zieht auch eine Parallele zur Arbeit auf Bundesebene: „Wir wissen, dass wir liefern müssen. Politik muss ankommen, sichtbar werden, spürbar sein. Das Rössle Areal endlich zukunftsfähig zu machen ist genau so ein Projekt. Hier geht es nicht um Symbolik, sondern um echten Fortschritt vor Ort. Genau das brauchen wir – Projekte, die im Alltag der Menschen wirken.“