Unterstützung für Frauen in Not: Frauen helfen Frauen Schwarzwald-Baar e.V.

Der Ort des Treffens muss geheim bleiben, und die Namen der Mitarbeiter:innen dürfen nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Was sich nach einem Krimi anhört, hat nicht ansatzweise etwas mit gemütlicher Fernsehunterhaltung zu tun. Vielmehr geht es um Frauen, die auf Schutz angewiesen sind oder dringend Beratung suchen. Ich setze mich entschlossen für die Betroffenen ein und habe mich kürzlich bei einer der Hilfsorganisationen vor Ort informiert.

Der Verein „Frauen helfen Frauen Schwarzwald-Baar e.V.“ betreibt eine Beratungsstelle sowie ein Frauen- und Kinderschutzhaus für körperlich und psychisch misshandelte Frauen und deren Kinder. Jede Frau in Not kann sich hier kostenlos und anonym beraten lassen und gegebenenfalls in ein Frauenhaus vermitteln lassen. Dieser Verein arbeitet konfessionell und parteipolitisch unabhängig.

„Oftmals geht die Gewalt nicht vom Partner aus, sondern auch von Familienangehörigen“, schilderte mir eine Mitarbeiterin des Vereins, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte.

"Im Frauenhaus betreuen wir Frauen mit Kindern, wenn sie aus ihrem Zuhause fliehen mussten. Da viele Betroffene wenig oder kein Deutsch sprechen, brauchen wir dringend geschulte Dolmetscherinnen. Sprachbarrieren machen oft schon die Kontaktaufnahme schwer“, erzählte sie weiter. Manche Frauen benötigen mehrere Monate, um sich wieder zu stabilisieren, ihr Leben zu ordnen und ein neues soziales Netz aufzubauen. Damit die Frau nicht gezwungen wird, in ihre alte Situation zurückzukehren, ist die Suche nach einer Wohnung unerlässlich, was sich immer als äußerst schwierig erweist. Es gibt kaum verfügbare, bezahlbare Wohnungen. Auch die Suche nach einem Platz in einer Kindertagesstätte oder nach Kinderärztinnen und Frauenärzten erfordert viel Geduld und Unterstützung.

Auf meine Nachfrage bestätigte die Mitarbeiterin, dass der Bedarf an Beratungen und Unterbringungen in den vergangenen Jahren zugenommen hat.

"Mir ist das Thema besonders wichtig, da ich mich ständig für Frauen und deren Rechte einsetze. Die Themen Finanzierung, Wohnungsmarkt, Betreuungsangebote und Dolmetscherinnen bringe ich nach Berlin, und darüber sollten wir im Bundestag erneut diskutieren", betonte ich abschließend.

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